Termine 2025:
Modul 1: 09.-11.04.2025
Modul 2: 21.-23.05.2025
Modul 3: 03.-05.09.2025
Klärungshilfe und Konfliktberatung – kompakt
3 Module an jeweils 3 Tagen in Präsenz
Intensiver Praxis-Workshop
Von der Auftragsklärung bis zur Nachbegleitung – Hier lernst du praxisnah das Handwerk der Konfliktberatung mit der Methode Klärungshilfe.
Konflikte zwischen Menschen zu klären ist ein Handwerk, das man lernen kann. Es braucht eine klare Struktur, die dir als Berater im Klärungsgespräch Orientierung und Sicherheit gibt, um den Überblick im Gefühlschaos nicht zu verlieren. Zusätzlich schafft deine allparteiliche und wertschätzende innere Haltung einen Raum, in dem schwierige Gefühle ausgesprochen und verstanden werden und sich so beruhigen können.
Wir zeigen dir, wie man einen solchen Prozess erfolgsversprechend startet und steuert, auf was es im Einzelnen ankommt und wo die Fallstricke liegen. Du bekommst in drei Modulen an jeweils drei Tagen alle wichtigen Methoden, Haltungen und Ansätze, die dir dabei helfen werden, dich durch schwierige und komplexe Situationen kompetent zu navigieren.
Unter dem Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ lernst Du in dieser Qualifizierung von Barbara Kramer, die seit 25 Jahren Klärungshilfe in Unternehmen und Kulturbetrieben praktiziert und zusammen mit Dr. Christoph Thomann – der die Methode entwickelt hat – Trainer, Berater, Coaches, Führungskräfte und Personalentwickler ausbildet.
Deine Vorteile im Überblick
Expertise
Du lernst von Barbara Kramer, die seit 25 Jahren Klärungshilfe in Unternehmen und Kulturbetrieben praktiziert und zusammen mit Dr. Christoph Thomann - der die Methode entwickelt hat – Trainer, Berater, Coaches, Führungskräfte und Personalentwickler ausbildet.
Individuell
Die maximale Anzahl von 9 Teilnehmenden gibt dir viel Raum für Fragen und individuelle Betreuung. Eigene Konflikte können als „Übungsmaterial“ eingebracht werden, um an realen Situationen zu lernen.
Community
Die Qualifizierung bietet dir die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in den Austausch zu gehen und ein Netzwerk von Fachleuten aufzubauen, die dieselben Interessen und Ziele teilen.
6 Schritte der Konflikt-Klärung - die Qualifikationsinhalte im Überblick
Auftragsklärung
Aufträgsklärung
Die erste Phase des Klärungsprozesses: Eine externe Unterstützung für eine Konfliktsituation zu beauftragen, kostet die meisten Führungskräfte Überwindung, weil damit oft das Gefühl des persönlichen Scheiterns und des Gesichtsverlusts verbunden ist. Die vorherrschende Angst, mit Sätzen wie »Sie haben wohl Ihr Team nicht im Griff« als Führungsversager abgestempelt zu werden, hemmt viele Chefs, offen mit Konflikten umzugehen. Das Ziel der Auftragsklärung ist es deshalb, eine vertrauensvolle Arbeitsbasis zwischen dem Auftraggeber (Führungskraft) und der Konfliktberaterin zu schaffen.
Im ersten Schritt gilt es, alles Wichtige über die Konfliktsituation vom Auftraggeber zu erfahren, um gemeinsam zu besprechen und zu entscheiden, welcher Weg eingeschlagen werden soll, wie und mit wem. Dieser erste Kontakt geht über das bloße Schaffen einer geschäftlichen Beziehungsgrundlage hinaus – sie erfordert zusätzlich den Aufbau von Kontakt und Vertrauen. Es geht grundlegend um »Klarheit der Wahrheiten« auf allen Ebenen – sachlich, situativ, zwischenmenschlich und organisatorisch. Das Verstehen der Vergangenheit bildet die Grundlage für die Klärung der Gegenwart und die Planung der Zukunft. Vorwürfe und schwierige Gefühle werden nicht ausgespart, sondern als wesentlicher Klärungsinhalt betrachtet. Es kann übrigens durchaus herausfordernd sein, herauszufinden, wer der »richtige Auftraggeber« für die Konfliktklärung ist. Es ist nicht immer die Person, die als Erste anruft. In hierarchisch strukturierten Organisationen ist der richtige Auftraggeber prinzipiell die Führungskraft, die für den Konfliktbereich zuständig ist. Im privaten Bereich oder in Situationen ohne Hierarchie ist oft die engagierteste Person die Richtige.
Zusammengefasst: Die Auftragsklärung ist eine sensible und entscheidende erste Phase der Klärungshilfe, die den Grundstein für den erfolgreichen Verlauf legt. Es ist ein Prozess des Miteinanders, bei dem Vertrauen und Offenheit eine tragende Rolle spielen. Die Konfliktbearbeitung erfordert von allen Beteiligten Mut, sich darauf einzulassen. Ein möglicher Lohn: Klarheit über die emotionalen Hintergründe von schwierigen Situationen zu finden. Darin liegt die Stärke der Methode Klärungshilfe.
Anfangsphase
Anfangsphase
Die Kunst des Einstiegs in die Klärung: In der Anfangsphase eines Klärungsgesprächs treffen die Konfliktparteien und der Klärungshelfer zum ersten Mal aufeinander. Die emotionale Spannung ist zu diesem Zeitpunkt besonders hoch. Alle Beteiligten sind meistens nervös, da sie nicht genau einschätzen können, was in den nächsten Stunden auf sie zukommt.
Die Führungskraft leitet in den Klärungsworkshop ein und vermittelt, was sie dazu bewogen hat und was sie sich von dem Klärungsgespräch erhofft. Danach liegt es in der Hauptverantwortung des Klärungshelfers, einen guten Kontakt zu allen Beteiligten zu gestalten. Er spricht deshalb zunächst über die »Wahrheit der Situation« – also über das, was im Vorfeld zum Klärungsgespräch bereits alles geschehen ist: Mit Antworten auf die Fragen: »Wie kommt es, dass ausgerechnet ich, ausgerechnet mit Ihnen, ausgerechnet zu diesem Thema, ausgerechnet auf diese Weise zusammenkomme?« sollen alle Beteiligten Klarheit über die Hintergründe, Ziele und Rollen bekommen. Im Anschluss stellt der Klärungshelfer den Ablauf der Klärung vor und fragt nach individuellen Hindernissen und Bedingungen. Gemeinsam werden mögliche Stolpersteine aus dem Weg geräumt, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich sicher fühlen und Vertrauen aufbauen können.
Während des gesamten Prozesses übernimmt der Klärungshelfer die Rolle Gesprächsleiters und trägt als »Chef im Ring« die Verantwortung für die Struktur des Klärungsgesprächs. Er führt einfühlsam und umsichtig durch den Prozess, um sicherzustellen, dass er nicht aus dem Ruder läuft. Um zu verhindern, dass die Situation eskaliert, braucht es ein klares und präzises Vorgehen. Der Klärungshelfer hält diese Prozessmacht fest in der Hand - diese klare Führung gibt allen Beteiligten Sicherheit.
In der Klärungshilfe geht es nicht nur darum, Konflikte zu entschärfen, sondern auch darum, sie konstruktiv zu nutzen. Mit Sensibilität, Klarheit und einer verantwortungsbewussten Führung schafft der Klärungshelfer Voraussetzungen für eine tiefe und nachhaltige Transformation. Und genau das ist es, was unsere Klärungshilfeausbildung so besonders macht - sie vereint Fachkompetenz mit menschlichem Einfühlungsvermögen.
Selbstklärungsphase
Selbstklärungsphase
Nachdem in den ersten beiden Phasen der Klärungshilfe die Grundlagen für eine gute Arbeitsbeziehung gelegt wurden, geht es nun in der Selbstklärungsphase darum, dass der Klärungshelfer die Sichtweise jeder Konfliktpartei versteht.
Jeder der Anwesenden erklärt also, wie er die Konfliktentwicklung erlebt hat und was davon noch in Form von Verletzung oder Misstrauen nachwirkt. Der Klärungshelfer hat hier die wichtige Aufgabe, jedem Einzelnen zuzuhören und die individuellen Perspektiven allparteilich zu verstehen. Gleichzeitig ist es in dieser Phase von großer Bedeutung, die wichtigen Knackpunkte zu identifizieren, die in der kommenden Dialogphase näher beleuchtet und besprochen werden. Dies erfordert von der Klärungshelferin ein feines Gespür für Zwischentöne und die Fähigkeit, die wesentlichen Themen herauszufiltern. Damit sie nicht im »Meer der Worte« unterzugehen droht, visualisieren alle Teilnehmenden ihre Sichtweise. Diese Visualisierung dient nicht nur als „Spickzettel“ für den Sprecher selbst, sondern auch als anschauliche Darstellung für die anderen Beteiligten – ganz nach dem Motto: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Der Klärungshelfer hat in dieser Phase die Verantwortung, die folgenden Aspekte genau zu verstehen und festzuhalten: Das zwischenmenschliche Geschehen und das persönliche Erleben – wer warum und wie in den Konflikt verwickelt ist. Die spezielle Konstellation des Konflikts und seine Besonderheiten. Individuelle Umstände, die zur Verschärfung des Konflikts beigetragen haben. Die relevanten organisatorischen Strukturen, Arbeitsabläufe und Zuständigkeiten. Alle diese Informationen werden vom Klärungshelfer sorgfältig dokumentiert und in eine übersichtliche Darstellung gebracht, die als Diagnosechart dient. In dieser Phase geht es darum, Klarheit und Verständnis zu schaffen, um eine solide Grundlage für die kommenden Gespräche und die Konfliktklärung zu legen. Die Fähigkeit, die Perspektiven aller Beteiligten zu erfassen und zu visualisieren, ist mitentscheidend für den Erfolg der Klärungshilfe.
Der Dialog der Wahrheiten
Der Dialog der Wahrheiten
Die Klärungshilfe ist ein hilfreiches Werkzeug, um über Konflikte in einer respektvollen und konstruktiven Weise zu sprechen, nämlich: Sachlich über Emotionen und nicht emotional über die Sache.
Nachdem in der Selbstklärungsphase die Themen der einzelnen Beteiligten erhoben wurden geht es jetzt darum, die widersprüchlichen Sichtweisen miteinander in Kontakt zu bringen. Die Aufgabe des Konfliktberaters ist es, die Parteien in einem Dialog zu begleiten, der ohne die externe Moderation wahrscheinlich eskalieren oder absterben würde. Er sorgt dafür, dass jeder die Möglichkeit hat, sich und seine Empfindungen vollständig auszudrücken.
Der Klärungshelfer verwendet dabei zwei wichtige Instrumente: Das »Dialogisieren« und »Doppeln«. Beim »Dialogisieren« stellt er einfache Fragen wie »Was sagen Sie dazu?« oder »Wie reagieren Sie darauf?«, um einen direkten Austausch zwischen den Konfliktparteien über die konkreten Knackpunkte zu initiieren und dafür zu sorgen, dass der Gesprächsfaden nicht abreißt. Dies schafft eine Brücke des direkten Kontakts zwischen den Konfliktparteien und kann ein vertieftes gegenseitiges Verständnis fördern.
Ein weiteres machtvolles Steuerungsinstrument ist das Doppeln: Mit den Worten: „Darf ich mal neben Sie kommen und etwas für Sie sagen und Sie sagen dann, ob das so stimmt“ tritt die Klärungshelferin neben die Konfliktpartei, bringt bereits „Gesagtes“ auf den Punkt oder benennt Emotionen, die sich zwischen den Zeilen verbergen. Die Konfliktparteien schätzen diese Vorgehensweise sehr, fühlen sie sich doch zumindest von der Klärungshelferin verstanden. Trotzdem ist es immer wichtig, dass das „Gedoppelte“ genau daraufhin überprüft wird, ob es der Konfliktpartei entspricht. Das Benennen tiefliegender Emotionen kann eine solidarisierende Wirkung auf alle Beteiligten haben, da sie den verletzlichen Menschen im »Gegner« erkennen. Oft erleichtert dies die Suche nach Lösungen und schafft Verständnis.
Die Klärungshilfe ist ein wertvolles Instrument, um Konflikte zu klären und die Kommunikation zu verbessern. Sie fördert die Transparenz, das Verständnis und die Lösungsfindung. In einer Welt, in der Konflikte unvermeidlich sind, kann die Klärungshilfe dazu beitragen, sie auf eine konstruktive Weise anzugehen.
Lösungs- und Abschlussphase
Lösungs- und Abschlussphase
Grundsätzlich steht die Lösungssuche bei der Klärungshilfe nicht von Anfang an im Zentrum, obwohl sie natürlich ein gewünschtes Ziel ist. Im Idealfall hat der Klärungshelfer in der Lösungsphase nicht viel mehr zu tun, als die vorgeschlagenen Vereinbarungen auf Alltagstauglichkeit zu prüfen und die Verteilung der Aufgaben nach ganz pragmatischen Gesichtspunkten zu steuern: Wer macht was bis wann, wo und wie?
Bevor dann alle auseinandergehen, wird die Klärung sorgfältig und umfassend abgeschlossen. Dazu gehört ein Blick nach vorne: Wie geht es weiter - was muss jetzt schon für die Nachsorge verabredet werden? Und ein Blick zurück: Was gibt es noch zu sagen, wie werden Außenstehende informiert? Was muss vertraulich bleiben? Gibt es noch etwas zu reklamieren? Es folgen eine Schlussrunde und der Abschied.
Nachbegleitung
Nachbegleitung
Die Begleitung und Beratung bei der Umsetzung der verabredeten Lösungen ist wichtig, weil sie die Nachhaltigkeit der Veränderungen unterstützt. Alle Kontakte mit dem Klärungshelfer nach der Abschlussphase gehören zur Nachbegleitung: einfaches Nachfragen per Telefon, Coaching des Auftraggebers, weitere Klärungssitzungen.
Egal wie erfolgreich ein Klärungsprozess auch gelaufen sein mag, so ist es doch nicht ausgeschlossen, dass alte Kommunikationsmuster wieder die Oberhand gewinnen, weil gerade unter stressigen Alltagsbedingungen sich das Gewohnte hartnäckig durchsetzt.
Die Aufgabe des Klärungshelfers in dieser Phase ist es, die Unterstützung der Führungskraft fortzusetzen und sie dazu zu befähigen, selbständig die Kultur der klärenden Gespräche aufrechtzuerhalten.
Unsere Ausbildungspartner
BDVT e.V. – Der Berufsverband für Training, Beratung und Coaching
Der BDVT ist der älteste Berufsverband für Training, Beratung und Coaching im deutschen Sprachraum. Als lebendiges kollegiales Netzwerk mit guten Kontakten zur Wirtschaft bietet er seinen über 600 MitgliederInnen Weiterbildung, Erfahrungsaustausch und vertritt übergreifende berufliche Interessen.
Unsere Ausbildung wurde vom BDVT gemäß der Erfüllung einheitlicher Qualitätsmaßstäbe und eines vom Berufsbild des Trainers abgeleiteten Rahmensplans geprüft. Du kannst am Ausbildungsende auf freiwilliger Basis an einer Abschlussprüfung mit Qualitätssiegel vom BDVT teilnehmen.
Institut für Klärungshilfe
Das Institut für Klärungshilfe vermittelt Wissen aus über 20 Jahren Erfahrung in der Klärung von Konflikten und bildet Berater- und Trainer*innen, Führungskräfte und Projektverantwortliche, Moderator*innen und Scrum Master in der Methode Klärungshilfe nach und mit Dr. Christoph Thomann aus.